Hygiene
Infektionsprophylaxe und Patientensicherheit
In einer chirurgischen Praxis, in der täglich viele ambulante Operationen durchgeführt werden, gibt es nichts Wichtigeres als die Sicherheit der Patienten. Sauberkeit und Maßnahmen der medizinischen Hygiene spielen für einen kurz- und langfristigen Therapieerfolg und die Vermeidung von postoperativen Infektionen eine herausragende Rolle. Heutzutage gelten dabei in ambulanten Praxen dieselben gesetzlichen Vorgaben, fachlichen Richtlinien und hohen Qualitätsstandards wie in Kliniken.
Wir möchten Sie deshalb an dieser Stelle darüber informieren, auf welche Weise wir täglich einen hohen hygienischen Standard in unserem OP-Zentrum sicherstellen:
Hygieneteam
Zur Beachtung und Kontrolle aller hygienischen Belange in der Praxis wurde ein spezielles Hygiene-Team eingerichtet. Dieses Team besteht aus dem hygienebeauftragten Arzt, dem Technischen Leiter, sowie jeweils einem Mitarbeiter aus jedem Bereich, der für Sauberkeit, Ordnung, Hygiene und die Beachtung der damit verbundenen Gesetze, Normen und Richtlinien verantwortlich ist. In regelmäßigen Rundgängen kontrollieren diese Verantwortlichen die Einhaltung hygienischer Vorschriften, die Beachtung der Hygiene bei Routinemaßnahmen, kümmern sich um das Fehlermanagement und unterrichten alle anderen Mitarbeiter über hygienerelevante Aspekte.
Hygieneplan
In einem praxisspezifischen Hygieneplan wurden alle hygienerelevanten Abläufe der Praxis schriftlich fixiert und dokumentiert. Im Hygieneplan gibt es genaue Vorgaben und Anweisungen zu Themen wie Bekleidung, Händehygiene, Schutzmaßnahmen, Aufbereitung von Instrumenten, Desinfektion, Arbeitsschutz, Abfallentsorgung u.v.a.m. Alle medizinisch tätigen Mitarbeiter wurden über diesen Hygieneplan unterrichtet und belehrt. Regelmäßige Schulungen zu Themen der Hygiene, Instrumentenaufbereitung und Sterilisation sichern einen hohen und aktuellen Kenntnisstand der Mitarbeiter.
Im Qualitätsmanagement der Praxis nimmt die Hygiene einen hohen Stellenwert ein. Zu diesem Zweck wurden schriftliche Verfahrens- und Arbeitsanweisungen angelegt, die einen hohen Standard der täglichen Routinen und Abläufe sicherstellen.
Reinigungs- und Desinfektionsplan
Im Reinigungs- und Desinfektionsplan unserer Praxis werden detailliert alle Maßnahmen aufgeführt, die täglich für Sauberkeit und Keimreduzierung (z.B. im OP-Bereich) sorgen sollen. Praxis und OP-Zentrum werden täglich nach Arbeitsschluss von fachlich eingewiesenem Personal gereinigt, Arbeitsflächen im OP-Bereich, OP-Tische und -Fußböden flächendesinfiziert. Schriftliche Arbeitsanweisungen stellen dabei sicher, daß sich die damit betrauten Mitarbeiter ihrer Verantwortung bewusst sind, nichts vergessen wird und in der täglichen Routine kein Qualitätsverlust zu verzeichnen ist. In der Praxis werden ausschließlich Desinfektionsmittel verwendet, die vom Verbund für angewandte Hygiene (VAH) und der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) gelistet und empfohlen werden. Die Listung garantiert die nachgewiesene Wirksamkeit für ein breites Keimspektrum.
Aufbereitung von Medizinprodukten
Die Aufbereitung von chirurgischen Instrumenten und anderen Medizinprodukten erfolgt nach den Vorgaben der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) und nach der gesetzlich vorgeschriebenen Risikoklassifizierung entsprechend den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI). Alle für die Aufbereitung und Wiederverwendung geeigneten und vorgesehenen Medizinprodukte werden sorgfältig und unter Anwendung anerkannter technischer Verfahren (z.B. im Ultraschallbad oder Reinigungs- und Desinfektionsautomaten) gereinigt, gespült, getrocknet, überprüft, gepflegt, sterilisiert und steril gelagert. Für die Sterilisation der Instrumente, Materialien und Textilien stehen zwei Dampfsterilisatoren mit fraktioniertem Vorvakuum zur Verfügung, die den derzeit modernsten Standard auf diesem Gebiet repräsentieren. Validierung, regelmäßige Tests, sicherheitstechnische und Chargenkontrollen garantieren die Sicherheit und Wirksamkeit des angewendeten Sterilisationsverfahrens.
Wo die Aufbereitung keinen Sinn macht oder zu hohe Risiken für den Patienten in sich birgt, wird auf die Verwendung von Einwegmaterialien zurückgegriffen.
Das aufbereitete Sterilgut wird in einem speziell für diese Zwecke eingerichteten Sterilgutlager unter Beachtung der je nach Verpackung empfohlenen Haltbarkeit und Lagerfristen bis zur Wiederverwendung gelagert. Die Haltbarkeitsdaten werden regelmäßig überprüft, die Kontrollen dokumentiert.
Dokumentation
In der Praxis erfolgt für jede Charge sterilisierter Instrumente und Medizinprodukte eine durchgängige Chargendokumentation, in der der durchlaufene Aufbereitungsprozess bis hin zur Wiederverwendung lückenlos dokumentiert ist. Jede Charge ist auf ihrer Verpackung eindeutig gekennzeichnet, mit Haltbarkeitsdatum versehen und wird für die Wiederverwendung vom verantwortlichen Mitarbeiter persönlich freigegeben.