Unfallchirurgie

Unfallchirurgie

Knochenbrüche und andere Verletzungen optimal versorgen und nachbehandeln

Die Unfallchirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie. Sie umfasst die operative Behandlung und Wiederherstellung von Körperstrukturen und Organen, welche traumatisch geschädigt wurden, z.B. durch einen Unfall.

Die Unfallchirurgie im ambulanten Bereich bezieht sich natürlich nur auf bestimmte chirurgische Leistungen. Dies betrifft hauptsächlich Behandlungen, bei denen eine Übernachtung in Folge nicht zwingend erforderlich ist und der Patient am selben Tag wieder nach Hause gehen kann.

Das Leistungsspektrum in der ambulanten Unfallchirurgie ist breit. Die Versorgung bei Knochenbrüchen im Bereich der Extremitäten oder die Materialentfernung nach komplizierten Knochenfrakturen kann sehr gut ambulant durchgeführt werden, aber auch bei der Nachbehandlung von Unfällen (Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen) oder der Versorgung von Sportunfällen (Meniskusschäden oder Bänderrisse) greift die ambulante Chirurgie ein, um nur einige Beispiele zu nennen.

Während unsere Praxis die allgemeinen Behandlungsmöglichkeiten in der Versorgung und Nachbehandlung von Knochenbrüchen selbstverständlich abdeckt, sind unsere Ärzte bzw. Operateure zusätzlich auch auf dem Gebiet der arthroskopischen Chirurgie besonders gut aufgestellt, um Schädigungen von Gelenken (z.B. nach Sportunfällen) effektiv behandeln zu können.

Was versteht man unter arthroskopischer Chirurgie?

Hier werden Eingriffe an Gelenken mit Hilfe von Kamerasystemen vorgenommen, die mit nur wenigen zentimetergroßen Einschnitten an der Körperoberfläche positioniert werden. Das umliegende Gewebe wird dabei nicht zerstört. Der Heilungsprozess geht sehr schnell ohne große Narbenbildung. Ein Vorteil der arthroskopischen Chirurgie ist, dass Regionen erreicht werden können, die bei offenen Eingriffen große Schnitte und die Freilegung von Gelenkstrukturen erfordern würden.

Damit gehört diese minimal-invasive Form der Operation zu den modernsten und technisch anspruchsvollsten Verfahren, die sich in der Chirurgie etabliert haben.

Nähere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite zum Thema  —> arthroskopische Chirurgie.

Die meisten Frakturen machen langfristig wenig Beschwerden, wenn sie richtig versorgt wurden. Frakturen, die infolge großer Krafteinwirkungen verursacht werden, z.B. durch Verkehrsunfälle oder einen Sturz aus großer Höhe, können jedoch schwerwiegende Folgen haben. Man fürchtet hier vor allem weitere Komplikationen wie Infektionen, Blutungen, Nervenschädigungen, Muskelschäden oder Organschäden.

Frakturen werden deshalb auf verschiedene Art behandelt. Einfachere Frakturen können, wenn sie eine günstige Position (keine oder minimale Fehlstellung) haben, mit einem Gips, einem sogenannten Cast oder einer anatomisch angepassten Schiene zur Ruhigstellung versorgt werden. Andere Brüche müssen operiert werden, um die Knochen wieder in ihre anatomisch korrekte Stellung zu bringen. Nicht selten kommt es hier zur erwähnten Osteosynthese mit dem Einsatz von Fremdmaterial, was nach Ausheilung der Knochen in der Regel eine Materialentfernung zur Folge hat.

Es gibt verschiedene Frakturtypen:

  • Bei einer Kompressionsfraktur wird die Knochenstruktur zusammengedrückt und zerstört, weil der Knochen einem höheren Druck nicht standhalten kann. Das kann in Folge eines Aufpralls (etwa ein Sprung aus großer Höhe) passieren oder in Folge des Alterungsprozesses bei einem osteoporotischen Knochen, z. B. bei Wirbelknochen.
  • Risse im Knochen werden häufig bei Kindern beobachtet. Bei diesen Rissen spricht man auch von einer Grünholzfraktur, entsprechend dem Knickverhalten von jungem, grünem Holz. Der Knochen (gleichsam einem Zweig) bricht nicht vollständig, sondern wird nur auf einer Seite beschädigt. In der Regel ist die elastische Knochenhaut noch auf beiden Seiten intakt, so dass der Knochen anatomisch weiterhin korrekt steht.
  • Man unterscheidet darüber hinaus zwischen offenen und geschlossenen Frakturen. Typisch für eine offene Fraktur ist eine Wunde. Gelegentlich können Knochenstücke aus der Wunde in der Haut herausragen, das Infektionsrisiko ist daher sehr hoch. Geschlossene Frakturen sind durch eine intakte Hautoberfläche gekennzeichnet.

Osteosynthese

Unter Osteosynthese versteht man die operative Versorgung von Knochenbrüchen und anderen Knochenverletzungen (z. B. nach Entzündungen) mit verschiedenen Metallteilen. Durch das Anbringen von Schrauben, Metallplatten, Drähten oder Nägeln werden die Bruchenden in der richtigen Position gehalten, bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist. Dabei kann der Knochen von außen z. B. durch Metallplatten und Schrauben, oder von innen durch einen in das Innere des Knochen eingebrachten Marknagel geschient werden. Ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zur Gipsbehandlung ist die deutlich frühere Belastbarkeit des Knochens.

Materialentfernung

Menschen, die einen komplizierten Knochenbruch erlitten haben, bekommen häufig Fremdmaterial zur Stabilisierung der Frakturen eingesetzt. Das Fremdmaterial – wie vor allem Platten, Schrauben, Drähte, Marknägel sowie innere und äussere Festhalter aus Metall, dient dazu, die Knochen beim Zusammenwachsen zu festigen. Wenn der Knochen vollständig verheilt ist, haben die Metallimplantate ihren Zweck erfüllt und können wieder entfernt werden. Der Eingriff für die Materialentfernung kann in der Regel ambulant erfolgen.

Das zur Stabilisierung eingesetzte Material wird in der Fachsprache als Osteosynthesematerial bezeichnet. Die Metallimplantate verbleiben meist nicht langfristig im Körper, da dies gesundheitliche Risiken birgt, wie etwas eine erhöhte Neigung zu Knochenbrüchen oder Infektionen. Daher wird das Material zu einem Zeitpunkt entfernt, wenn sowohl die Knochen wieder stabilisiert sind als auch der gesundheitliche Nutzen des Metalls die Risiken noch deutlich überwiegt.

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