Unfallchirurgie
Knochenbrüche und andere Verletzungen optimal versorgen und nachbehandeln
Die Unfallchirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie. Sie umfasst die operative Behandlung und Wiederherstellung von Körperstrukturen und Organen, welche traumatisch geschädigt wurden, z.B. durch einen Unfall.
Die Unfallchirurgie im ambulanten Bereich bezieht sich natürlich nur auf bestimmte chirurgische Leistungen. Dies betrifft hauptsächlich Behandlungen, bei denen eine Übernachtung in Folge nicht zwingend erforderlich ist und der Patient am selben Tag wieder nach Hause gehen kann.
Das Leistungsspektrum in der ambulanten Unfallchirurgie ist breit. Die Versorgung bei Knochenbrüchen im Bereich der Extremitäten oder die Materialentfernung nach komplizierten Knochenfrakturen kann sehr gut ambulant durchgeführt werden, aber auch bei der Nachbehandlung von Unfällen (Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen) oder der Versorgung von Sportunfällen (Meniskusschäden oder Bänderrisse) greift die ambulante Chirurgie ein, um nur einige Beispiele zu nennen.
Während unsere Praxis die allgemeinen Behandlungsmöglichkeiten in der Versorgung und Nachbehandlung von Knochenbrüchen selbstverständlich abdeckt, sind unsere Ärzte bzw. Operateure zusätzlich auch auf dem Gebiet der arthroskopischen Chirurgie besonders gut aufgestellt, um Schädigungen von Gelenken (z.B. nach Sportunfällen) effektiv behandeln zu können.
Die meisten Frakturen machen langfristig wenig Beschwerden, wenn sie richtig versorgt wurden. Frakturen, die infolge großer Krafteinwirkungen verursacht werden, z.B. durch Verkehrsunfälle oder einen Sturz aus großer Höhe, können jedoch schwerwiegende Folgen haben. Man fürchtet hier vor allem weitere Komplikationen wie Infektionen, Blutungen, Nervenschädigungen, Muskelschäden oder Organschäden.
Frakturen werden deshalb auf verschiedene Art behandelt. Einfachere Frakturen können, wenn sie eine günstige Position (keine oder minimale Fehlstellung) haben, mit einem Gips, einem sogenannten Cast oder einer anatomisch angepassten Schiene zur Ruhigstellung versorgt werden. Andere Brüche müssen operiert werden, um die Knochen wieder in ihre anatomisch korrekte Stellung zu bringen. Nicht selten kommt es hier zur erwähnten Osteosynthese mit dem Einsatz von Fremdmaterial, was nach Ausheilung der Knochen in der Regel eine Materialentfernung zur Folge hat.
Es gibt verschiedene Frakturtypen:
- Bei einer Kompressionsfraktur wird die Knochenstruktur zusammengedrückt und zerstört, weil der Knochen einem höheren Druck nicht standhalten kann. Das kann in Folge eines Aufpralls (etwa ein Sprung aus großer Höhe) passieren oder in Folge des Alterungsprozesses bei einem osteoporotischen Knochen, z. B. bei Wirbelknochen.
- Risse im Knochen werden häufig bei Kindern beobachtet. Bei diesen Rissen spricht man auch von einer Grünholzfraktur, entsprechend dem Knickverhalten von jungem, grünem Holz. Der Knochen (gleichsam einem Zweig) bricht nicht vollständig, sondern wird nur auf einer Seite beschädigt. In der Regel ist die elastische Knochenhaut noch auf beiden Seiten intakt, so dass der Knochen anatomisch weiterhin korrekt steht.
- Man unterscheidet darüber hinaus zwischen offenen und geschlossenen Frakturen. Typisch für eine offene Fraktur ist eine Wunde. Gelegentlich können Knochenstücke aus der Wunde in der Haut herausragen, das Infektionsrisiko ist daher sehr hoch. Geschlossene Frakturen sind durch eine intakte Hautoberfläche gekennzeichnet.