Chronische Wunden
Wundheilung und chronische Wunden
Die Wundheilung ist ein sehr komplexer Prozeß, der vom engen und geordneten Zusammenwirken biologischer und biochemischer Prozesse abhängt. Aus den verschiedensten Gründen kann es zu einer Störung der Wundheilung kommen:
- Einheilung von Fremdkörpern (z.B. Splitter, Steinchen, Metalle usw.)
- Wundinfektionen durch bakterielle Krankheitserreger
- schlecht heilende Wundflächen durch anhaltenden Druck und Wundliegen (Druckgeschwür, Dekubitus)
- frühzeitige Belastung von Wunden (klaffende Wunde, Narbenbruch)
- Blutveränderungen oder -krankheiten (z.B. Blutgerinnungsstörungen, Granulozytopenie)
- Erkrankungen mit verminderter Blut- und Sauerstoffzufuhr (arterielle Verschlußkrankheit, Arteriosklerose)
- diabetisches Fußsyndrom (besonders bei Typ II Altersdiabetes)
- venöse Durchblutungsstörungen mit nachfolgendem Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür, “offenes Bein”)
Ist die Wunde nach vier Wochen immer noch nicht verheilt, ist offensichtlich eine anhaltende, schwerwiegendere Wundheilungsstörung zu verzeichnen und man spricht jetzt von einer chronischen Wunde.
Aufgrund der chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten werden an dieser Stelle vorrangig Informationen zum Diabetischen Fußsyndrom und zum venösen Ulcus cruris bereitgestellt.
Betreuung von Patienten mit chronischen Wunden
Auch heute noch wird die bekanntermaßen schwierige und langwierige Therapie von chronischen Wunden oft stiefmütterlich behandelt. Der britische Gefäßchirurg und Ulkusexperte David Negus sagt hierzu: “Es ist traurig, dass es nur drei Fakten über Beinulzera gibt, die man verkünden kann, ohne Angst haben zu müssen, sich zu widersprechen: ihre Behandlung ist zeitaufwändig und mühselig, sie sind nicht lebensbedrohlich, und die meisten Chirurgen bevorzugen es, wenn sich andere damit beschäftigen …”.
Das therapeutische Vorgehen bei venösen Ulzera stützt sich dabei auf die vier Säulen:
- Kompressionstherapie
- Lokaltherapie
- chirurgische Therapie
- Physiotherapie (Lymphdrainage)