Nerveneinengungen
Was ist ein Nervenkompressions-Syndrom?
Der Arm und die Hand werden von drei großen Nervenstämmen versorgt, die sich von der Halswirbelsäule bis zur Hand ziehen.
Zu Nerveneinengungen kann es dabei an mehreren Stellen kommen. Ein Nerv wird immer dann besonders leicht geschädigt, wenn er durch Knochenrinnen oder zwischen bestimmten Muskeln verläuft. Ursachen dieser Einengungen können chronische Reizzustände und Entzündungen des Gewebes, z.B. nach einer Sehnenscheidenentzündung oder bei Rheuma, sein. Auch Veränderungen im Hormonhaushalt (Schwangerschaft, Wechseljahre) oder Verletzung von Knochen oder Weichteilen können Nerveneinengungen verursachen.
Wird die Nerveneinengung nicht behandelt, kommt es zu zunehmenden Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche, Einschränkungen des Tastsinns, häufiger auch zu nächtlichen Schmerzen. Um eine dauerhafte Schädigung des Nervs zu vermeiden, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, sollte die Operation nicht zu lange aufgeschoben werden. Die Behandlung mit geeigneten Medikamenten, Bädern, Bewegungsübungen u.ä. konservativen Methoden führt meistens nur zu einer vorübergehenden Linderung, nicht jedoch zu einem dauerhaften Heilungserfolg.
Die Operation
Die Operation erfolgt in der Regel ambulant unter regionaler Betäubung (Plexusanästhesie), u. U. jedoch auch in Vollnarkose.
Der Eingriff wird in Blutleere des Armes durchgeführt (Anlegen einer Druckmanschette am Oberarm), um größere Blutungen zu vermeiden und dem Operateur eine gute Sicht zu gewährleisten. Im Anschluß wird die Nerveneinengung freigelegt und die Ursache beseitigt (z. B. ein einengendes Band durchtrennt, entzündetes Gewebe, Narben o.ä. entfernt).
Liegt die Stelle der Nerveneinengung am Handgelenk, so spricht man von einem Karpaltunnelsyndrom, das auch minimalinvasiv operiert werden kann.
Nebenwirkungen und Komplikationen
Wie bei jedem anderen operativen Eingriff auch, können bestimmte Risiken bzw. in sehr seltenen Fällen Komplikationen auch durch größte Sorgfalt des Operationsteams nicht gänzlich ausgeschlossen werden. In einem ausführlichen persönlichen Aufklärungsgespräch werden daher vor der Operation mit dem Patienten Möglichkeiten und Grenzen der angewandten Methode, sowie mögliche Nebenwirkungen und Risiken besprochen.