Sulcus ulnaris Syndrom

Sulcus ulnaris Syndrom

 

 

Was ist ein Sulcus ulnaris Syndrom?

Beim Sulcus ulnaris Syndrom (SUS) handelt es sich um eine Einengung des Ellennervs (N. ulnaris), die zu Nervenausfällen am 4. und 5. Finger der Hand führt. Die Einengung des Nervs erfolgt am inneren Ellenbogenbereich. Der Ellennerv verläuft dort in einer Knochenfurche, die durch einen gut tastbaren Knochenvorsprung an der Innenseite des Ellenbogengelenks (“Musikantenknochen”) gebildet wird.
Ist der Ulnarisnerv weiter unten in seinem Kanal am Handgelenk eingeengt, spricht man vom Guyonschen Logen Syndrom.

Wie entsteht das Sulcus ulnaris Syndrom?

Die Einengung des Ellennervs kann durch direkten Druck auf den Ellenbogen (wie beim Aufstützen), aber auch durch Verletzungen oder eine angeborene Formanomalie der Ellenbogengelenksstellung entstehen.
Durch Hervorrutschen des Nervs über den oben beschriebenen inneren Knochenvorsprung des Ellenbogengelenkes mit Abknickung an einer scharfrandigen Knochenstruktur des Knochenfurchendaches kann ebenfalls ein erhöhter Druck auf den Nerv entstehen. Andere Ursachen für eine Schädigung des Nervs sind Knochenzacken wie sie nach Knochenbrüchen oder bei Gelenkabnutzung entstehen. Auch ein Tumorwachstum des Knochen- oder Weichteilgewebes ist in seltenen Fällen die Ursache der Nerveinengung.
Eine vermehrte Druckanfälligkeit kann im Rahmen einer Alkohol- oder Zuckererkrankung bestehen. Die Schädigung des Ellennervs durch Druck am Ellenbogen nach Knochenbrüchen, Ausrenkungen und bei Fehlstellungen im Ellenbogengelenk kann noch Jahre später auftreten.

Symptome

Anfangs treten zeitweise, später anhaltend Taubheitsgefühle am 4. und 5. Finger auf. Es können Schmerzen in der Hohlhand, am Unterarm bis hin zum Ellenbogen auftreten.
Die Kleinfingermuskeln können sich zurückbilden, so dass die Kraft im 4. und 5. Finger vermindert ist und der kleine Finger nach aussen absteht. Im Spätstadium nehmen die Finger eine sogenannte Krallenstellung ein. Auch Nageldeformitäten können entstehen.

Diagnostik

Zunächst wird der Arzt die Krankheitsgeschichte erfragen:
Wie lange dauern Taubheitsgefühl und die Schmerzen bereits an? Bestehen andere Erkrankungen oder sind Unfallverletzungen im Bereich des Ellenbogengelenkes aufgetreten? Das Abtasten und Aufsuchen der Knochenfurche an der Innenseite des Ellenbogengelenkes schließt sich an. Die Kraft der Finger kann durch Festhalten eines Blattes Papier zwischen dem 4. und 5. Finger geprüft werden. Durch eine Röntgenuntersuchung können Veränderungen am Knochen und Gelenk ausgeschlossen werden. Eine neurologische Untersuchung mit Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit trägt wesentlich zur Diagnosestellung und Eingrenzung des Abschnittes der Nerveinengung bei.

Konservative Behandlung (ohne Operation)

  • Vermeiden langandauernder Beugung im Ellenbogengelenk
  • Abpolstern des “Musikantenknochen”
  • Einnahme von entzündungsbehandelnden Medikamenten wie Ibuprofen, Voltaren etc.
  • nach Besserung der Schmerzen und Taubheitsgefühle Training der Beweglichkeit, Kraft und Geschicklichkeit im Rahmen einer Ergotherapie.

 

Die operative Behandlung

Bestehen die Taubheitsgefühle bereits sehr lange, bilden sie sich unter konservativer Behandlung nicht ausreichend zurück oder liegt bereits eine Muskelschwäche vor, so ist die Operation angezeigt.

Bei der Operation wird der Nerv freigelegt und ggf. vor den eingangs beschriebenen Knochenvorsprung an der Innenseite des Ellenbogengelenkes verlagert. Ein Teil des Knochenvorsprunges, der das Dach des Nervenkanals bildet, wird dabei abgetragen. Der Zugang zum Operationsgebiet erfolgt über einen ca. 5 cm langen Hautschnitt innen über dem Ellenbogengelenk. Die Wunde wird mit unter der Haut liegenden Nähten, die sich später selbst auflösen, verschlossen. Während des Eingriffes ist eine sogenannte Blutsperre (Stauungsmanschette am Oberarm) angelegt, die ein Bluten während der Operation verhindert und so dem Operateur eine gute Sicht gewährleistet.

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