CHIVA Methode

CHIVA Methode

 

“CHIVA” ist die Abkürzung für die originale französische Bezeichnung der Methode und heißt auf deutsch “ambulante, venenerhaltende, Blutfluß korrigierende Behandlung von Krampfadern”.

Es wird bewußt von “Behandlung” und nicht von “Operation” gesprochen. Die gesamte Behandlung umfaßt nämlich eine spezielle Ultraschalluntersuchung, eine verhältnismäßig kleine Operation und als Nachbehandlung das Tragen eines Kompressionsstrumpfes für eine kurze Zeit.

Das Prinzip

Das Prinzip der Operation im Rahmen der CHIVA-Behandlung beruht darauf, daß die Krampfadern sich zurückbilden, wenn der falsche Blutfluß ausgeschaltet wird. Wenn auch vielerorts behauptet wird, die Rückbildung einer Krampfader auf ihr ursprüngliches Kaliber sei nicht möglich, beruht diese Aussage nur auf Vermutungen. Wissenschaftliche Untersuchungen nach CHIVA haben jedoch belegt, daß die Venen sich auf ihren ursprünglichen Durchmesser zurückbilden. Dieses Ziel erreicht man, indem die Krampfadern nach feststehenden Grundsätzen an bestimmten Stellen unterbunden werden. Danach kann das Blut nicht mehr rückwärts in die Krampfadern eintreten. Das Blut aus den vielen gesunden Seitenästen kann dagegen auf normalem Wege abfließen. Die Venen werden wieder so dünn, wie sie früher einmal waren, als das zusätzliche Blut sie noch nicht gedehnt hatte.

Die Ultraschalluntersuchung

Vor dem Eingriff wird eine ausführliche Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Dabei wird festgestellt, ob die tiefen Venen durchgängig sind, und entschieden, an welchen Stellen die Krampfadern unterbunden werden müssen. Diese Stellen werden mit einem Farbstift auf der Haut angezeichnet. Es ist üblich, die anspruchsvolle Ultraschalluntersuchung direkt vor dem Eingriff zu machen, damit die angezeichneten Markierungen bei der Operation noch erkennbar sind.

Die Betäubung

Die Operation der CHIVA-Behandlung wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, da die kleinen Schnitte keine Vollnarkose rechtfertigen. Das örtliche Betäubungsmittel wird an den Stellen unter die Haut gespritzt, wo bei der Voruntersuchung die Anzeichnungen gemacht wurden.

Die Operation

Nach Beendigung der Ultraschalluntersuchung steht fest, wo Unterbindungen gemacht werden müssen. Die Schnitte am Bein sind so klein, daß man eher von Stichen reden kann. Sie werden mit dem Skalpell gesetzt, die Krampfadern daraus hervorgezogen, unterbunden, durchtrennt und wieder versenkt. Es ist keine Hautnaht erforderlich, die Wundränder werden mit einem Klammerpflaster gehalten. Manchmal können die Krampfadern nicht durch einen Stich hervorgezogen werden, dann bedarf es eines kleinen Schnittes. Der Zugang in der Leiste und in der Kniekehle erfolgt immer über kleine Schnitte, wenn dort Unterbindungen angezeigt sind.

Nachbehandlung

Noch auf dem Behandlungstisch wird ein Kompressionsstrumpf angelegt. Der Patient steht dann auf und soll gleich laufen. So wird einer Venenentzündung am besten vorgebeugt. Selten benötigt der Patient nach dieser Operation ein Schmerzmittel. Dadurch daß die Wunden sehr klein sind, können die Patienten in der Regel am nächsten Tag wieder ihren normalen Beschäftigungen nachgehen. Lediglich Leistungssport, längeres Verharren in Hockstellung und schweres Heben sollte in der ersten Woche vermieden werden. Der Kompressionsstrumpf wird 4 bis 6 Wochen getragen.

Die Ergebnisse

Wenn die Krampfadern Beschwerden verursachen, kann man das Ergebnis der Behandlung am selben Tag spüren, da die Schwellung, die Krämpfe und der Druck sofort nachlassen. Das kosmetische Ergebnis stellt sich verzögert ein. Die Venen brauchen 2 – 6 Wochen, bis sie sich zurückgebildet haben. Besenreiser bilden sich über 3 Monate zurück, die braunen Stellen an den Beinen brauchen manchmal bis zu 6 Monaten, um ganz zu verschwinden. Sollten die Krampfadern durch eine tiefe Beinvenenthrombose verursacht sein, oder sollten zu einem früheren Zeitpunkt bereits Venen entfernt worden sein, kann man auf jeden Fall den Zustand deutlich verbessern. Sollte nach der Behandlung noch eine Vene sichtbar sein, kann man diese ohne Aufwand mit einer kleinen örtlichen Betäubung nachbehandeln.

Gefahren, Komplikationen und Nachteile

Die CHIVA-Methode birgt keine zusätzlichen Gefahren und ist insgesamt sehr viel weniger invasiv als das Ziehen der Venen. Dies haben Studien erwiesen. Da der Eingriff in örtlicher Betäubung erfolgt und danach keine Bettruhe erforderlich ist, kann man auf Bauchspritzen zum Vorbeugen von tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolie verzichten. Die Venen werden nicht eröffnet – daher ist die Blutungsgefahr sehr viel geringer. Nervenschädigungen treten so gut wie nie auf.
Die CHIVA-Methode stellt hohe Ansprüche an den behandelnden Arzt. Das Erlernen der Schalluntersuchung und vor allem der Kriterien, nach denen die Unterbindungen eingezeichnet werden, erfordert oft eine lange Zeit und viel Erfahrung. Jeder einzelne Patient muß darüber hinaus gesondert auf seine Flußbedingungen untersucht werden und in Einzelfallentscheidungen muß die Operationsstrategie festgelegt werden.

Weitere Informationen für Patienten

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für CHIVA e.V.:

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