Endoluminale Therapie (Laser, Radiowelle)
Grundprinzip
Das Grundprinzip beider Verfahren besteht in der Behandlung der erkrankten Stammvene von innen mittels Wärmeenergie. Diese wird an der Spitze einer Lichtleitfaser in Form von polarisiertem Licht (Laser) oder durch Erhitzung eines Thermoelementes mittels Radiofrequenz-Generator an der Spitze eines Katheters freigesetzt. Die Erhitzung der Venenwand führt zum Verschluss und schließlich zur Vernarbung der Vene.
Endoluminale Lasertherapie und Radiofrequenz-Behandlung zeichnen sich durch folgende Vorteile aus:
- das geringe Ausmaß des Eingriffs (minimal-invasiv)
- ein kleineres Risiko von postoperativen Blutungen und Wundinfektionen
- gegenüber der Stripping-Operation in der Regel geringfügigere Beschwerden nach dem Eingriff
- Verkürzung der Arbeitsunfähigkeitszeiten
- bessere kosmetische Ergebnisse
Da die Stammvene bei diesen beiden Operationsmethoden nicht gezogen und ein Schnitt in der Leisten- oder Kniekehlenregion nicht notwendig ist, ist der Patient (mit wenigen Einschränkungen) in der Lage, im Anschluss an die Operation seine normale Tätigkeit wieder aufzunehmen.
Blutergüsse oder Wundschmerzen lassen sich gegenüber der Stripping-Methode deutlich reduzieren. Schrumpfung und Vernarbung führen im Verlauf der behandelten Vene vorübergehend zu einem Spannungsgefühl, welches nach Radiofrequenz-Behandlung meist milder empfunden wird als nach einem Lasereingriff. Zusätzlich zum endoluminalen Eingriff an der Stammvene kann es je nach Schwere der Erkrankung trotzdem notwendig werden, erkrankte Seitenäste über Minimalschnitte zu ziehen (Phlebektomie).
Das operative Vorgehen
Die nur minimal invasiven Verfahren werden bevorzugt in einer modernen Form der örtlichen Betäubung (Tumeszenzanästhesie) durchgeführt. Je nach Stadium der Erkrankung wird die Stammvene am Ober- oder Unterschenkel punktiert (ähnlich wie beim Blutabnehmen) und eine dünne Lichtleitfaser bzw. der Radiofrequenz-Katheter unter steriler Ultraschallkontrolle an der Venenmündung (Leiste oder Kniekehle) platziert. Ein an die Faser angeschlossener Diodenlaser erzeugt eine vordefnierte Energie, um die Eiweißmoleküle der Venenwand zu erhitzen. Indem man die Faser unter Aussendung kontinuierlicher Laserimpulse langsam zurückzieht, resultiert eine verschlossene Vene, die im Körper belassen werden kann.
Im Falle der Radiofrequenz-Behandlung wird das Katheter-Thermoelement direkt durch den angeschlossenen Generator auf eine vordefinierte Temperatur erhitzt. Die Behandlung erfolgt in Abschnitten von 7 cm und führt ebenfalls zum Verschluß der Stammvene. Wie bereits erwähnt, werden eventuell größere Seitenastvarizen in gleicher Sitzung minichirurgisch entfernt, was zwar einerseits den Eingriff etwas verlängert, dafür aber den bestmöglichen funktionellen und kosmetischen Erfolg bietet. Sogenannte Besenreiser bleiben von dem Eingriff unberührt und bilden sich leider nur beschränkt oder gar nicht zurück, können jedoch später auf Wunsch problemlos verödet werden.
Hervorragende ästhetische und kosmetische Resultate
Die gute Verträglichkeit sowie kosmetisch sehr guten Ergebnisse der Endoluminalen Therapie sind ausgesprochen überzeugend. Durch das minimal invasive Verfahren sind allenfalls kleinste Narben zu erwarten. Pigmentverschiebungen der Haut sind ausgesprochen selten.
Nebenwirkungen und Komplikationen
Wie bei jedem anderen operativen Eingriff auch, können bestimmte Risiken bzw. in sehr seltenen Fällen Komplikationen auch durch größte Sorgfalt des Operationsteams nicht gänzlich ausgeschlossen werden. In einem ausführlichen persönlichen Aufklärungsgespräch werden daher vor der Operation mit dem Patienten Möglichkeiten und Grenzen der angewandten Methode, sowie mögliche Nebenwirkungen und Risiken besprochen.